Gemeindewappen
"Von Silber bis Blau mit Jochschnitt erniedrigt geteilt; oben eine rote heraldische Rose mit goldenem Butzen und goldenen Kelchblättern, umgeben von einem goldenen Ring."
Die Rose, Königin der Blumen, im Mittelalter Attribut der Jungfrauen, vertritt das Patrozinium der Pfarrkirche Mariö Heimsuchung. Der blaue Schildfuß im "Jochenschnitt" deutet auf die eisenhältige Heilquelle, das "Gnadenbad" (Augenbründl), ein schon im 17. Jahrhundert vielbesuchter Wallfahrtsort.
Entwurf des Wappens: Martin Stachl, Braunau am Inn.
Die Verleihung des Gemeindewappens und die Genehmigung der vom Gemeinderat am 06. Mai 1983 festgesetzten Gemeindefarben ("blau-gelb-blau") erfolgte durch einen Beschluss der Oö. Landesregierung vom 04. Augst 1983.
Brunnenthal - Kurzchronik
Eher dünn besiedeltes, waldreiches Gebiet.
Georg Auer, Bauer in Haraberg, erfährt 1640 selbst die Heilkraft des Wassers aus seinem Brunnen, als er von einer schmerzlichen Gliederkrankheit verbunden mit ständigem Gewichtsverlust geheilt wird. Er sieht sich zuvor mehrmals im Traum beim Brunnen vor einergemauerten "Creutz- oder Martersäulen", welche er nach seiner Genesung auch errichten lässt.
Der Wallfahrerstrom nimmt in Folge dieses Ereignisses schnell zu.
Fertigstellung der Kirche, Einweihung 1671 durch den Passauer Weihbischof Jadok von Brandt.
Der zunehmende Wallfahrerstrom führt zur Errichtung eines Badhauses. Das weite Einzugsgebiet der Wallfahrer (bis Salzburg und Brixen) und die Prominenz der Kurgäste (Pröbste von Suben und St. Nikola, Pfleger von Neuburg u.a.) sowie die namentlich Gesundeten gewährleisten einen florierenden Kurbetrieb.
In diesem Zeitraum werden folgende Arbeiten bewältigt:
- eine neue Orgel von Leopold Freund
- Bau der Steinschnitterkapelle
- Errichtung der Gnadenkapelle
- Sanierung der Brunnenkapelle
- Aufstockung des Kirchturms
Rückläufige Besucherzahlen läuten das Ende des Wallfahrer-Booms ein.
Die bereits lang angestrebte Errichtung eines Beneficiums wird durch Bischof Leopold III. Ernst Graf von Firmian aus Passau verwirklicht.
Es erfolgt der Anschluss des Innviertels an Österreich, wodurch die Kirche einen gewaltigen Vermögensverlust erleidet (die Bayern geben die in öffentlichen Fonds angelegten Kapitalien nicht mehr heraus). Damit ist der Niedergang des Ortes besiegelt.
Es erfolgt die Erhebung zur selbstständigen Pfarre durch Kaiser Josef II. Der erst Pfarrer Andreas Hartwagner (gest. 1798) weiht am Allerheiligentag den neuen Friedhof ein (vorher ist der Friedhof um die Kirche von St. Florian/Inn auch die Begräbnisstätte der Brunnenthaler) und verkauft "wegen übler Wirtschaft und aus vielleicht übereilter Besorgnis, dass die Kirche nicht in Schulden gerate" an Georg Ortner, Wirt aus Hueb. Seit 1815 ist dann auch das Badhaus bis in unsere Zeit noch nur ein Gasthaus (Bründlwirt).
Eine umfassende "Restaurierung" der Kirche führt beinahe zum Untergang der wertvollen Kircheneinrichtung.
Das Geläute ist in beiden Weltkriegen verloren gegangen. Seit 1950 hängen vier Glocken in den Tönen f, as, b und des mit einem Gesamtgewicht von 1.936 kg aus der Glockengießerei Oberascher in Salzburg im Turm.
Alle kirchlichen Baulichkeiten werden mit viel Mühe einer Renovierung unterzogen, wobei der ursprüngliche Zustand so weit als möglich wieder hergestellt wird.
Feierliche Eröffnung des neuen Amtsgebäudes und des neugestalteten Dorfplatzes mit dem Brunnen.